Jede*r hat irgendeine Vorstellung vom Paradies, was das Paradies sein könnte. Aber wir müssen das nicht ganz genau festnageln mit etwas. Und so haben wir uns auf den Weg gemacht, und probieren etwas aus. [Dabei kommt vor], dass wir uns verlaufen, dass wir Umwege gehen, usw. Aber wir müssen versuchen Zukünfte auszuprobieren, um zu sehen, welche von diesen Zukünften ist praxistauglich. Welche von diesen Zukünften wollen wir. Wir müssen das auch ein Stück weit erleben, diese Zukunft. Erst wenn wir sie erleben, dann spüren wir auch mit unserem Körper, was es heißt in dieser anderen Zukunft zu leben. Und dann sagt uns unser Körper in diesem Dialog auch “Ja, da ist es vielleicht gut in diese Richtung, oder Nein, da ist es vielleicht weniger gut.” Insofern ist unser Versuch an einer Utopie uns entlang zu hangeln ein ständiges Manövrieren, eine ständige Suchbewegung, die nicht klar definiert ist, sondern die mehr davon definiert ist, dass wir uns ständig darüber verständigen.
Armin Bernhard im Interview, 2022
Armin ist am Sonntag, den 8. Jänner 2023, verstorben. Ich habe Armin als sehr großzügigen und feinen Menschen erlebt. Visionär mit Bodenhaftung. Gut organisiert und tatkräftig. Enorm verbindend: Menschen, Ideen, Landschaft – Kultur und Ökonomie – Strategie, Praxis und Leben – Intellekt, Körper und Erleben – kämpfen und spielen – alles das war bei Ihm immer miteinander. Armin, Du warst und bist eine Inspiration, eine Orientierung und ein Freund.
Lisa Zellner und ich hatten erst letztes Jahr mit dem Projekt KAUZ – Klima, Arbeit Und Zukunft, ein Interview mit Armin aufgenommen, dass ich nach seinem Tod mehrmals angesehen und -gehört habe. In der Erschütterung des überraschenden Verlustes ist mir dies Trost und gibt mir Auftrieb und Antrieb positiv weiter zu machen, Leichtigkeit und Miteinander zu kultivieren, gerade in heavy Zeiten. Danke Armin!